Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
mit meinen Anträgen vom 7. März 2013 und 12. Dezember
2013 hatte ich schon detailliert auf die Verschwendung von Steuergeldern
wegen unnötiger Leerfahrten hingewiesen und die umgehende Einstellung
gefordert, um gerade vor dem Hintergrund der desolaten Finanzlage völlig
unnötige Ausgaben einzusparen. Bei der Haushaltsberatung am 12. Dez.
2013 wurde mein Einsparungsvorschlag von der Mehrheit des Rats
ohne Begründung abgelehnt. Inzwischen liegen neue, noch klarere
Fakten vor, so dass sich für mich folgende Fragen ergeben.
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Ich hatte 2013 auf 8 Leerfahrten pro Woche hingewiesen.
Trifft es für 2014 zu, dass täglich (5 x/Woche) eine zusätzliche
Anfahrt zur 2. Stunde erfolgt, obwohl laut Stundenplan für alle
Kinder der Unterricht bereits zur 1. Stunde beginnt?
Trifft es weiter zu, dass täglich eine Abfahrt nach der 3. Stunde
erfolgt, obwohl - außer freitags - für alle Kinder der Unterricht
frühestens nach der 4. Stunde endet und somit 4 weitere
Schulbusfahrten (also insgesamt 9 Fahrten) eingespart werden
könnten?
Bei 25 km pro Fahrt
und 9 Fahrten in der Woche fährt somit der Bus 225 km/Woche völlig
unnötig durch die Stadt; aufs Jahr bezogen ergibt das bei 40
Schulwochen 9000 km/Jahr (!) unnötige Leerfahrten.
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Bei der Erörterung der Problematik
wurde darauf hingewiesen, dass diese Busse im Rahmen des ÖPNV
angeblich auch von Erwachsenen genutzt werden.
Dieses Argument trifft aus zwei Gründen nicht zu:
a) Im 45-Minuten-Takt fährt schon der nächste Bus, bei dem
Erwachsenen mitfahren können.
b) In der 10-wöchigen Ferienzeit fährt auf der Linie 76 überhaupt
kein Bus, weil diese Linie nur zu Schulbuszwecken eingerichtet
wurde.
Teilen Sie mit mir diese Auffassung und trifft es zu, dass bisher
noch kein Erwachsener
den kompletten Ausfall in den Ferien der sonst täglich sechsmal
fahrenden Schulbusse beklagt hat?
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Weiter wurde als Argument für die
Leerfahrten angeführt, dass die Kinder bei unvorhersehbaren
Unterrichtsausfällen (z.B. wegen Krankheit) die Busse für
zusätzliche Fahrten vorgehalten werden müssen.
Sind Sie mit mir der Meinung, dass dieses Problem durch nach Bedarf
abrufbare von der Niag angebotene Taxibusse leicht gelöst werden
kann, da bei den Zwischenfahrten ohnehin nur sehr wenige Kinder
befördert werden müssen?
Sind Sie mit mir weiter der Meinung, dass es wesentlich
kostengünstiger für solche kurzfristigen Fälle ist, dass diese
wenigen Kinder durch die Betreuung von 8 bis 1 betreut werden, wie
das an der Josef-Lörks-Schule und an der Grundschule Wissel schon
jahrelang problemlos praktiziert wird?
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Trifft es zu, wie ich das aus meiner
Zeit als Schulleiter weiß, dass Kinder wegen der Fürsorgepflicht
ohnehin nicht einfach frühzeitig nach Hause geschickt werden dürfen,
wenn nicht eindeutig sicher gestellt ist, dass die Kinder zu Hause
jemanden antreffen?
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Sind Sie mit mir der Meinung, dass
alle Versuche, die Grundschule für die unnötigen Leerfahrten
verantwortlich zu machen, reines Ablenkungsmanöver sind und
energisch zurück gewiesen werden müssen?
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Warum hat die Verwaltung bisher
nichts gegen die Beseitigung der jahrelangen Missstände und die
horrende Verschwendung von Steuergeldern unternommen, obwohl diese
schon lange bekannt sind – auch durch ausführliche Presseberichte?
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Als Bürgermeister haben Sie die Pflicht, Schaden von der Stadt
abzuwenden und unnötige Ausgaben zu vermeiden.
Warum haben Sie als Bürgermeister daher den Ratsbeschluss vom
12. Dez. 2013 (Beibehaltung unnötiger Leerfahrten gem
§ 54 (1) GO
wegen Gefährdung des Wohls der Gemeinde nicht beanstandet?8.
Steuerhinterziehung ist strafbar, weil
dem Staat (der Stadt) anspruchsberechtigte Steuergelder vorenthalten
werden. Auch bei der Steuerverschwendung werden der Stadt Gelder
in gleicher Weise vorenthalten, die ihr gerade vor dem Hintergrund der
der desolaten Kassenlage für dringend notwendige Ausgaben fehlen. Wenn
auch die Steuerverschwendung bisher noch kein Strafbestand ist,
so ist diese zumindest politisch zu ahnden und mit Konsequenzen zu
versehen. Teilen Sie mit mir diese Auffassung?
Ich bitte um die
Beantwortung der Fragen Punkt für Punkt in der nächsten Ratssitzung am
6. März im öffentlichen Teil, damit die jahrelange Steuerverschwendung
möglichst umgehend endlich abgestellt wird.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Norbert van de Sand |