Chance für Kalkar

Zum geplanten Segelflugplatz Bylerward sind eine Reihe Anmerkungen eingegangen  NRZ 16.10.2012

Von Wolf gang Remy
Kalkar.

Der geplante Segelflugplatz  Bylerward kommt wieder auf die Tagesordnung, und zwar im Zu­sammenhang mit der Aufstellung des neuen Flächennutzungsplanes (FNP). Nach NRZ-Informationen sind bei der Stadt im Rahmen der FNP-Aufstellung eine Vielzahl von Anregungen und Bedenken von Bürgern und Behörden eingegan­gen, unter anderem zum Domini­kaner Bongert, aber eben auch zum Landeplatz Bylerward. „Die Anregungen müssen nun ausgewertet werden und dann dem Bauausschuss sowie dem Rat mit Abwägungsvorschlägen unsererseits unterbreitet werden", bestätigt Stadtoberbaurat Frank Sunder­mann. Ob das noch im November oder aber erst in der ersten Bauausschuss-Sitzung im neuen Jahr geschieht, sei im Moment noch offen.

Klar ist aber, dass der Aeroclub Kalkar-Wissel weiter an seinem Ziel festhält: nämlich der Errich­tung eines Landeplatzes in Bylerward. Dagegen gestemmt hatte sich eine Bürgerinitiative, die das Vorhaben unter anderem aus Landschaftsschutz-Gründen vehe­ment abgelehnt hat. Der Lande­platz, heißt es, würde auch die Kul­turlandschaft zerstören.

Gerd Plorin, Vorsitzender des Aero Club, sprach im NRZ-Inter-view „von einer neuerlichen Chan­ce für Kalkar". Die drei Gutachten, die jetzt beigebracht worden seien, würden belegen, dass der Lande­platz kein Lärm-Problem verursa­che, dass er nachweislich ein Ge­winn für die Natur sei und der Kul­turlandschaft nicht schade.

Die Kalkarer Politik hatte jeden­falls im Mai 2010 mehrheitlich das Ansinnen der Segelflieger abgelehnt, und zwar mit den Stimmen von CDU und FDP.
SPD, Grüne und FBK1) stimmten für das Vorhaben der Segelflieger, die ja bekanntlich mit ihren Emmericher Kollegen fusioniert sind und die Plätze in Emmerich und Wissel aufgeben wollen. Inhaltlich hat sich nichts an den Plänen der Se­gelflieger geändert - bis auf die drei Gutächten. Sie wollen demnach weiter Segel-, aber auch Motorflug genehmigt bekommen. Ob die Gutachten nun reichen, um speziell in der CDU die Gegner eines neuen Flugplatzes umzustimmen, bleibt fraglich. „An den Argu­menten hat sich nichts geändert", hieß es aus CDU-Kreisen. Sicher auch, weil weiter nicht auf Motorflug verzichtet werden soll.

Aber ohne grünes Licht auf städtischer Ebene werden die Segelflieger kaum von Bylerward abheben kön­nen.
Das habe man in Düsseldorf be­reits signalisiert, hieß es aus CDU-Kreisen weiter. „Der Bezirksregie­rung Düsseldorf liegt ein entspre­chender Antrag der Stadt bisher nicht vor", hieß es gegenüber der NRZ seitens der Bezirksregierung zu einem möglichen Landeplatz Bylerward. Man sei auch in diesbe­zügliche Planungen bisher nicht in­volviert, teilte die Behörde mit.„Gewehr bei Fuß" steht indes weiter die knapp 300 Mitglieder starke „Bürgerinitiative gegen einen Flugplatz in Bylerward und für Landschaftsplanung, Land­schaftspflege und Naturschutz", so der Titel. „Wir machen weiter, bis das Thema Flugplatz endgültig vom Tisch ist", versichert der Vor­sitzende der Bürgerinitiative, Franz Schooltink.

Anmerkung:

1) Das Abstimungsverhalten im Jahre 2010 trifft so nicht zu!
Richtig ist: SPD und FDP sprachen sich für den Flugplatz aus; Grüne und FBK dagegen; bei der CDU war die Meinung unterschiedlich!