Ein Problem
Marktplatz
Kalkar
Wo ist das
Problem?
Man mag zur Frage der zukünftigen Gestaltung des Marktplatzes
in Kalkar stehen wie man will; es geht hier um etwas anderes:
Lokalpolitiker sind engagierte Bürger, die sich - meist ehrenamtlich -
um das Gelingen der ,res publica' bemühen. Sie werden gewählt, um vor
Ort die Interessen des Gemeinwesens wahrzunehmen. Sie tun dies
freiwillig und wenn sie es gut machen, ist ihr Tun frei von
eigennützigen Interessen und arm an persönlichen Eitelkeiten.
Für gute
Arbeit sind die Bürger den Politikern dankbar und bestätigen dies nicht
zuletzt durch ihre Wahlentscheidung.
Wo gearbeitet wird, können Fehler
passieren. Ich schätze Politiker, die es als ihre Pflicht begreifen,
dann noch einmal genau hinzuschauen, und die Arbeit - auch der eigenen
Partei -kritisch zu begleiten. Unser politisches System braucht solche
vielleicht unbequemen, aber wichtigen Zeitgenossen, die eine allzu
selbstverständliche Wahrnehmung der auf Zeit verliehenen Macht
kontrollieren.
Das Bemühen von Bürgern, eine ihnen wichtige
kommunalpolitische Detailfrage mit Hilfe eines Bürgerbegehrens von
allen Interessierten klären zu lassen, ist zwar nicht die Regel, aber
ein bedeutendes Recht und beweist, dass Demokratie funktioniert. Den
kritischen Begleitern hier ehrbare Motive abzusprechen sagt vielleicht
mehr über den, der sich auslässt, als über jene, die er angreift.
Wenn
die Wahrnehmung demokratischer Rechte in der bislang zu beobachtenden
Weise gewürdigt wird, dann haben wir ein Problem.
Viktor Weyers,
Kalkar
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