In Kalkar„Zapfsäule" für Elektroautos                 Rheinische Post 1. Oktober 2011

VON  LUDGER DISTELKAMP

KALKAR

Der Parkplatz für das Bür­germeisterauto in Kalkar wird ver­schwinden. Die Stellfläche zwi­schen dem historischen Rathaus und dem Verwaltungsneubau wird „entwidmet" und zu einem freien Gelände für Fußgänger zum Marktplatz. Das hat der Gestaltungsbeirat der Stadt Kalkar beschlossen. CDU-Fraktionschef Dr. Günther Berg­mann berichtete auf Anfrage der RP weiterhin aus dem Gremium, dass nach der Aufhebung der Stellfläche für das Bürgermeister-Fahrzeug für Fonck ein neuer Parkplatz gegenüber dem Verwaltungsneubau an der Grabenstraße in Höhe der Tele­fonzelle geschaffen wird. Hier ist bislang ein Parkplatz, auf dem ein Pkw quer zur Fahrbahn stehen kann. Nun werden aber an der Gra­benstraße insgesamt vier Parkplät­ze gebaut. Sie werden deshalb im 90-Grad-Winkel zur Straße ange­legt. Die RWE und die Stadt Kalkar werden auf der neuen Fläche min­destens einen Parkplatz so gestal­ten, dass hier eine „Zapfsäule" für Elektroautos stehen wird. Weiter­hin sei geplant, für Behinderte eine Stellfläche zu reservieren, sagte Bergmann. Zwei der vier Parkplätze seien für Rathaus-Mitarbeiter.
Die Verwaltung werde eine „Gift­liste" vorlegen müssen, um den Kal­karer Haushalt zu sanieren, so der CDU-Fraktionsvorsitzende im RP-Gespräch. Es zeichne sich für dieses Jahr ein Defizit von 5,5 Millionen bei einem Haushalt von 24,1 Millio­nen Euro ab.

 „Wir sind in einer ab­soluten Bredouille. Es geht nicht ohne Einschnitte", betonte Bergmann. Kämmerer Stefan Japsers werde deshalb bei der Ratssitzung am Dienstag, 11. Oktober, um 18 Uhr einen Nachtragsetat vorlegen.
Etat: Eine Giftliste für die Stadt

Bei der Verabschiedung des Zah­lenwerks für dieses Jahr im Novem­ber 2010 ist der Rat noch von einem Defizit von etwa 2,6 Millionen Euro ausgegangen. Diese Summe wird durch den Griff in den Sparstrumpf ausgeglichen. Doch die Planung vor knapp zehn Monaten ist heute nicht mehr das Papier wert, auf dem sie geschrieben worden ist. Aber dieser Orkan in der Haushalt­kasse war für Kämmerer und Rat nicht abzusehen. Denn nach Ge­nehmigung des Zahlenwerkes durch die Politiker zog der Sturm auf: Rot-Grün in NRW kürzte die Zuweisungen an Kalkar um 1,9 Mil­lionen Euro, weil Düsseldorf als Grundlage für die Verteilung des Geldes an die Kommunen die Fi­nanzierung der Rathäuser für Hartz IV-Empfänger genommen hat. Au­ßerdem, so Bergmann, müsse die Stadt noch eine Million Euro an ein Unternehmen an Gewerbesteuer zurückzahlen. Somit summiere sich das Haushaltsloch auf 5,5 Mil­lionen.